Am verlängerten Himmelsfahrtwochenende war es so weit. Das TL von 2023 in Goslar sollte ein Revival, diesmal im Kasseler Umland, erfahren. 8 Ciclis machten sich auf den Weg, um zusammen ein paar schöne Tage zu erleben. Es wurden Zelte aufgespannt, Campinganhänger gerüstet, Wohnmobilstellplätze und gemietete Ferienhütten bezogen. Jeder von uns hatte eine feine Auswahl an Rädern dabei (Rennräder, Gravelbikes, MTB, mit und ohne Motor), daran sieht man, wie breit unser Verein aufgestellt ist. Unser Trainer Sascha hat im Vorfeld vielfältige Strecken für alle Leistungslevel gebaut, Probe geradelt und Pausenstopps geprüft. Das Rahmenprogramm stand.
- Am Donnerstag nach individuellem Frühstück haben sich erstmal die Leistungsstarken unter uns getroffen, um ein paar hm platt zu machen. Mittags sind wir dann gemeinsam zum Edersee gestartet. Die RR auf Straßen im Umland und die MTB auf Forst- und Waldwegen. Es rollte fantastisch auf und abwärts und wir genossen den Urlaubsflair bei 21 Grad am Edersee. An der großartigen Bike-Location Zündstoff trafen wir auf die MTB, gemeinsam gestärkt und auf gings zurück zum Campingplatz Erzeberg.
- Am Freitag gab es Verstärkung: 2 weitere Ciclis kamen dazu; die Anreise war extra so gewählt, dass auch Tagesgäste von Northeim mitradeln konnten. Klasse, 2 RR mehr. Gleiches Prinzip wie am Vortag. Diesmal Ziel Twistesee mit Pause und Stärkungsmöglichkeit dort. Nach 3 km bergab stellte Axel fest: Ich hab ’ne mysteriöse Delle in Eiform am Rad. Kurz überlegt, ignoriert und weiter, wird schon gutgehen. Nun ja, 10 km vor dem See ein lauter Knall, das war es, nicht nur der Schlauch war durch, sondern auch gleich der Mantel daumendick zerfetzt. Gott sei Dank hatte Dirk noch sein TDE-Schild (Radrennen Göttingen) am Sattel dran. Das etwas festere Papier sollte den Mantel kitten. Klappte nur nicht. Das nächste Radgeschäft war lt. Google auch etwa 6 km entfernt, nur blöd mit RR-Schuhen. Gut, dass wir Volker dabeihatten; der schaute sich um, ein Wohnhaus am Waldrand, mit einem kleinen Transporter vor der Tür. Kurzerhand klingelte er dort und fragte, ob es die Möglichkeit gibt, dass jemand von dort Axel mit Rad zum Geschäft bringen kann. Während wir anderen so warteten, stellte Sascha fest, überall Deko-Herzen an den Fenstern oben, auch an der Eingangstür. Ein Etablissement der besonderen Art 😊 Die Reinigungsfrau zeigte sich hilfsbereit und nahm Axel mit in das Radgeschäft. Wir anderen flachsten und jeder kann sich vorstellen, welche Sprüche immer wieder gefallen sind. Das wird uns definitiv in Erinnerung bleiben. Am Twistesee kam Axel dann mit neuem Schlauch, Mantel und Felgenband glücklich angeradelt. Ulli, seine Frau, die mit uns wartete, hatte ebenfalls sichtlich Spaß an unseren Berichterstattungen. Der Rückweg verlief hügelig, windstill, ohne weitere Pannen.
- am Samstag dann die letzte, etwas kürzere Tour, diesmal nur mit RR-Pause in einer Eisdiele. Die RR-Fahrer wollten auch ihre Gravel noch bewegen, deshalb kurzerhand eine kleine Feldrunde, um ein 2. Eis zu schlemmen. Haben wir uns nach vielen hm (je nach Tour hatten alle etwa 2000–3000 hm mehr nach dem TL) redlich verdient.
Was ich, als Frau und nicht allzu starke Fahrerin, klasse an unserem Verein finde, dass der Verein Gemeinschaft lebt. Oben am Berg wurde stets gewartet, ich bekam Windschatten und es wurde gekreiselt, so dass ich ggf. Abstände aufholen konnte. Natürlich sind wir nicht nur geradelt, wir hatten einen Grill dabei, es wurden im Vorfeld oder vor Ort Salate und Zaziki gezaubert u. v. m. Die Speise und auch die Getränkeauswahl war grandios. Die Geselligkeit, was unseren Verein ebenfalls ausmacht, kam auf der schönen überdachten Terrasse mit Weitblick nicht zu kurz. Wir sind uns einig, dass auch im kommenden Jahr eine ähnliche Aktion stattfinden soll; die Ideen laufen …
Anja Gaber